Was mache ich bei Meinungsverschiedenheiten in der Arbeit mit Freiwilligen?

Tagesworkshop für Freiwilligenkoordinator:innen in Wien
Am 25. Mai 2023 fand in den Räumlichkeiten des Wiener Hilfswerks die Schulung für Freiwilligenkoordinator:innen zum Thema Umgang mit Meinungsverschiedenheiten in der Arbeit mit Freiwilligen statt.
12 Freiwilligenkoordinator:innen aus verschiedenen Organisationen (Wiener Hilfswerk, Big brothers- big Sisters, PCs für alle, Cafe Ephata) fanden sich um 9 Uhr bei Kaffee und Plundergebäck im 7. Bezirk ein, um gemeinsam in die ganztägige Schulung zu starten.
Geleitet wurde der Workshop von Michael Helmbrecht, Sozialwissenschaftler an der TH Nürnberg, der selbst Freiwilligenprojekte geleitet und wissenschaftlich begleitet hat.
Zum Einstieg gab es eine Morgenmeditation - anhand eines praktischen Beispiels konnten die Teilnehmer:innen Arbeitsweisen reflektieren und Rückschlüsse auf ihre eigene Arbeit ziehen. Der Vormittag war prall gefüllt mit theoretischem Input.
- In welchem Spannungsfeld steht die Arbeit mit Freiwilligen?
- Worin ist sie eingebettet?
- Was ist das Besondere an der Arbeit mit freiwilig Engagierten, im Vergleich zur Zusammenarbeit mit Arbeitskolleg:innen oder Mitarbeiter:innen?
- Welche Herausforderungen gibt es in Zeiten multipler Krisen?
- Wie wirken sich diese auf die Arbeit mit Freiwilligen aus?
- Woraus entstehen Meinungsverschiedenheiten?
- Wie beeinflussen Werthaltungen und Lebensentwürfe die Zusammenarbeit?
Nach einer gemütlichen Mittagspause mit angeregten Gesprächen wurde an konkreten Fallbeispielen der Teilnehmer:innen gearbeitet. Diese wurden dem Vortragenden vorab zugeschickt. Der Fall wurde geschildert, die anderen Teilnehmer:innen konnten Fragen dazu stellen. Anschließend wurden gemeinsam verschiedene Handlungsmöglichkeiten erörtert und dabei auch wieder der Bogen zur Theorieeinheit am Vormittag gespannt. Michael Helmbrecht schaffte es durch präzise Fragestellungen und das Aufzeigen ungewöhnlicher Zugänge, neue Perspektiven im Umgang mit Meinungsverschiedenheiten zu schaffen. Er zeigte sehr anschaulich, wie jede Alltagsbegebenheit in die großen gesellschaftlichen Zusammenhänge und Umbrüche eingebettet ist.
Besonders die Fallarbeit mit der Möglichkeit des intensiven Austauschs bereicherte die Teilnehmenden. Der Rückbezug auf die theoretische Einbettung ermöglichte darüber hinaus den Blick auf das große Ganze. Ausgestattet mit neuen Perspektiven und neuen Kontakten verließen die Teilnehmerinnen um 17.00 Uhr die Schottenfeldgasse.